Test: Valiant Hearts: The Great War (Video)

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Krieg geht immer. Meist schnell, blutig und mit neuester Waffentechnologie. Im Jahr, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt, zeigt Ubisoft (@UbisoftMobile) jedoch, dass Krieg in Videospielen auch anders geht: persönlich und bildend. Valiant Hearts: The Great War [App Store] erschien zunächst für Konsolen und Windows-Computer. Nun ist die iOS-Variante des Titels erhältlich, der sich bemüht, Krieg als das darzustellen, das er ist, die ultimative Form der Barbarei, die Familien entzweit und Tausende Unschuldige tötet.

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Frei nach Ereignissen, die sich an der Westfront in den Jahren 1914 bis 1918 abgespielt haben, erzählt Valiant Hearts die Geschichten von Emile und Karl, französischer Vater und deutscher Schwiegersohn, die der Krieg zu Feinden macht. Von Freddie, der als Frendenlegionär begeistert in den Krieg stürmt. Von Anna, die auf der Suche nach ihrem Vater zwischen die Fronten gerät. Liebevoll entworfene Figuren zwischen denen – ganz wie in frühen Call-of-Duty-Teilen, gewechselt wird, um eine differenzierte Sichtweise zu etablieren; um zu zeigen, dass Krieg nur Verlierer kennt. Nicht zu vergessen: der hilfreiche Dobermann Walt!

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Spielerisch oszilliert Valiant Hearts zwischen Abenteuer-, Geschicklichkeits- und Knobelspiel. Die Protagonisten sammeln Gegenstände und verbringen diese, legen Hebel um, weichen an der Front Geschossen aus. Die Umsetzung mit Wisch- und Tippgesten ist meist gut gelungen; wenn es allerdings hektisch wird, braucht es meist mehrere Anläufe. Durch den niedrigen Schwierigkeitsgrad, eine Timer-basierte Hilfe-Funktion und zahlreiche Rücksetzpunkte bleiben Frustmomente aus. Die großartige Cartoon-Grafik und die hervorragenden deutschen Sprecher befördern die dichte Atmosphäre. Das Spiel selbst kommt ohne Worte aus.

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Die Ernsthaftigkeit unterstreichen die Entwickler durch eingestreute historische Fakten, selbst an zu sammelnde Gegenstände sind Geschichten geknüpft, die ein gutes Gefühl für die bedrückenden Umstände geben. Dabei wird, wie in Shell Shock 1864, ohne Moralinsäure erzählt, was um so mehr dazu beiträgt, dass Spieler immer mehr Unverständnis für die verdammenswerten Umstände aufbringen, unter denen sie handeln müssen. Stellenweise driftet Valiant Hearts allerdings ins Plakative ab – meist, wenn die Deutschen als diabolisch lachende Bösewichte dargestellt werden. Das Abenteuer ist in vier preisgünstige Episoden aufgeteilt. Eine bewegende Art Gesichte zu erleben.

Rating: ★★★★☆ 

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https://www.youtube.com/watch?v=ONfmxwkefGU

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