Es darf wieder geballert werden und das bis die Läufe glühen. Mit Gunslugs 2 [App Store] bleibt der niederländische App-Store-Vetran Pascal Bestebroer a.k.a. Orange Pixel (@orangepascal) seiner Linie treu: Liebevoll-pixelige Grafik, schmissige Chiptunes-Musik und eine präzise Steuerung. Spielerisch dem Vorgänger, Gunslugs, ebenfalls die Treue haltend, hat Bestebroer allerdings Schippen drauf gelegt: Mehr Gegner, mehr Tempo, mehr Wahnsinn. Gunslugs 2 ist ein aberwitziger Kugelhagel.
Wie gehabt geht es nach rechts. Lebensenergie und Munition sind begrenzt. Letzteres steht dem Dauerfeuer zwar grundsätzlich im Weg, allerdings hinterlassen die nach wenigen Treffern explodierenden Gegner ausreichend Munition und Verbandskästen, dass man sich kaum sorgen muss. Bevor der Hubschrauber am Ende der Spielstufe den Eintritt in die nächste ermöglicht, müssen drei Raketen zerstört werden, die Schalter befinden sich in kurzen Unterabschnitten die, wie auch die Spielstufen, bei jedem Anlauf aus Bausteinen zufällig generiert werden.
Grundsätzlich bestimmt der Spieler das Tempo selbst, doch der Titel ist auf Geschwindigkeit ausgelegt. Gegner aus der Reserve zu locken und strategisch vorzugehen, macht hier wenig Sinn. Statt dessen ist das Chaos ein integraler Bestandteil der Spielmelodie, plötzlich in den Bildschirm einfallende Riesenroboter und einschlagende Raketen die Taktgeber. Damit einher geht ein Kugelhagel von solcher Frequenz, dass sich Zufallstreffer und zahlreiche Tode nicht vermeiden lassen. Doch auch der Ärger verfliegt schnell.
Wie viel Spaß man mit Gunslugs 2 hat, hängt davon ab, wie ernst man den Titel nimmt, der sich selbst als eine Persiflage auf 80er Jahre Action-Streifen versteht. Die Spielstufen sind kurz und der Spielfortschritt bleibt dauerhaft erhalten, sodass ein Durchspielen mühelos möglich ist. Allerdings fehlt dem Titel, wie Wayward Souls, durch die zufällig generierten Spielstufen eine klare Führung, wie man sie im grundsätzlich verwandten Metal Slug findet. Am Ende wird Gunslugs 2 ein Opfer seiner eigenen Beliebigkeit; man nimmt einen Titel, der sich selbst nicht ernst nimmt, nicht ernst genug.
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