Test: Wanderwald

Wanderwald_01
Wer einen Waldspaziergang unternehmen möchte, sollte nicht nur an gutes Schuhwerk denken, sondern neben den Stullen auch das Bärenspray im Rucksack mit sich führen. Ansonsten muss man sich eine Taktik zurechtlegen, wie man an den karnivoren Waldbewohnern vorbeikommt. So zumindest, wenn es in den Wanderwald [App Store] des Hamburgers Sebastian Eberlein geht. Ein ansprechend gestaltetes minimalistisches Knobelspiel, in dem man kurze Streifzüge durch dichte Wälder mit heiler Haut überstehen muss.

Wanderwald_02
Die 125 Wälder, aus denen der Spieler einen Ausweg finden muss, sind grundsätzlich so aufgebaut, wie es sich für einen deutschen Forst gehört: Alle Bäume stehen in Reih und Glied. Versprenkelt dazwischen garstige Wölfe mit einen gesteigerten Appetit auf Wandererfleisch und schließlich auch der Ausgang – mal in Form eines Zeltes, mal in der Form eines Lagerfeuers oder eines Hochsitzes, den der Spieler erreichen muss. Dabei bewegt sich die Spielfigur indirekt, denn durch Verschieben mit dem Finger bewegt der Spieler alle Elemente in der jeweiligen Reihe oder Zeile.

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Diese Spielmechanik ist aus Match-Mehrfach Titeln wie You Must Build A Boat bekannt. Tückisch wird die Verschieberei dadurch, dass sich nicht nur die Reihe oder Spalte verschiebt, die der Spieler bewegt, sondern zudem eine weitere. Alles im Wanderwald ist miteinander verbunden. Wie bei einem Zauberwürfel haben Veränderungen an der einen Stelle Konsequenzen an einer anderen. Um diese besser absehen zu können, kann der Spieler Reihen oder Zeilen lediglich anschieben und sich ein Bild davon machen, welche Folgen ein Spielzug hat.

Wanderwald_04
Die knifflige Schieberei kompliziert sich durch Zunahme der Wildtier-Population, mit der die Spielfigur nicht in Kontakt kommen darf und Leerstellen, die dafür sorgen, dass Spielfigur, Bäume oder Gegner in einer Reihe Plätze überspringen. Wesentliche Änderungen für das Spielgeschehen bedeutet dies jedoch nicht. So wird das von ansprechender Ambient-Musik unterlegte und grafisch ansprechend umgesetzte Geschiebe bald monoton. Hinzu kommt, dass der Schwierigkeitsgrad in unvorhersehbaren Wellen schwankt. Wie einst Wide Sky ist Wanderwald – wenn auch aus anderen Gründen – schöner als langfristig unterhaltsam.

Rating: ★★½☆☆ 

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