Test: A New Beginning – Final Cut (Video)

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Die jüngste iOS-Adventure-Umsetzung von Daedalic Entertainment (@daedalic) ist zugleich ihre bislang gewichtigste – zumindest wenn es nach dem Speicherplatz und den Ankündigungen geht. Wer sich durch A New Beginning – Final Cut [App Store] rätseln möchte, muss zunächst stattliche 2,3 GB freischaufeln. Im Gegenzug versprechen die Entwickler von Titeln wie Edna bricht aus und zu letzt The Whispered World hochauflösende Cartoon-Grafik, animierte Zwischensequenzen mehr als 50 Sprecher und eine Spielzeit von mehr als zehn Stunden. Doch was soll denn Bescheidenheit, wenn es um ein Spiel geht, in dem man die Welt retten soll.

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Eine Sonneneruption droht die Welt in ferner Zukunft zu zerstören. Nicht dass es noch viel zu zerstören gäbe, denn das die Achtlosigkeit der Menschen, die mittlerweile unter der Erde leben müssen, hat die Umwelt weitestgehend ruiniert. Der letzte Ausweg ist der Phoenix-Plan: Durch eine Manipulation der Vergangenheit soll die Gegenwart geändert und das Schicksal abgewendet werden. So besucht Funkerin Fay über einen Umweg in das Jahr 2050 den Wissenschaftler Bent Svensson in der Gegenwart, um ihn zu motivieren, seine Forschung über eine  Alge, die als alternative Energiequelle dienen soll, voranzutreiben.Doch das ist lediglich der Einstieg in eine verzweigte Geschichte um garstige Wirtschaftsbosse und explodierende Atomkraftwerke.

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Mit Tippgesten steuert der Spieler zunächst Bent und bald Eva. Durch Umherfahren mit dem Finger oder Berühren einer Lupen-Schaltfläche lassen sich Interaktionsmöglichkeiten aufzeigen – meist zuvor eingesammelte Gegenstände mit Objekten in der Spielwelt zu kombinieren. In Verbindung mit der makellosen zoombaren Cartoon-Anmutung und der hervorragenden atmosphärischen Präsentation erinnert A New Beginning an Baphomets Fluch 5 – Der Sündenfall – ist allerdings deutlich moralinsaurer, denn bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird der Spieler darauf hingewiesen, dass ein achtloser Umgang mit der Natur eine grobe Fahrlässigkeit ist.

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Dafür entschädigt die Geschichte mit glaubwürdigen Figuren und hervorragend eingesprochenen pointierten Dialogen, die zur dichten Atmosphäre beitragen. Die Comic-Anmutung, in Zwischensequenzen wird die Handlung Panel für Panel überblendet, schafft Leerstellen und Identifikationsräume, damit der Spieler sich die Welt zu eigen machen kann und nicht von einer realistischen Interpretation verprellt wird. Auch deswegen ist der Titel aus dem Jahr 2010 vergleichsweise gut gealtert. Die Rätsellogik ist für Daedelic-Verhältnisse vergleichsweise nachvollziehbar, sodass die düstere und spannende Parabel über ein Wochenende sehr gut unterhält.

Rating: ★★★★☆ 

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https://youtu.be/JdpGykWcvQM