Test: Burly Men at Sea (Video)

burly_men_at_sea_01Eine Flaschenpost, oder besser: deren Inhalt, bringt das Leben dreier bärtiger Seemänner aus den Fugen. Stetigbart, Mutigbart und Hastigbart sind die namensgebenden Burly Men at Sea [App Store], der Weltenbummler David undd Brooke Condolora a.k.a. Brain&Brain (@brain_and_brain). Sie haben eine mysteriöse Schatzkarte gefunden, mit der sie nichts anzufangen wissen und so muss der Spieler sie durch die Spielwelt führen, damit sie das größte Abenteuer ihres Lebens nicht verpassen. Wenngleich sich der Titel gegen Genre-Schubladen sträubt, fällt er am ehesten zwischen interaktive Erzählung und Adventure. Leinen los!

burly_men_at_sea_02
Der Spieler steuert die drei Bärtigen indirekt durch die Spielwelt. Statt die Figuren zu dirigieren werden durch ein Ziehen an den Bildschirmseiten weitere Teile der Welt freigelegt, in die die drei selbsttätig marschieren. Einem Tipp auf andere Figuren oder Objekte folgen automatisch Aktionen, wobei die Auswahl allerdings sehr begrenzt ist. Meist hat der Spieler keine Wahl und folgt einem vorgegebenen Pfad, bis die Seemänner schließlich nach einer halben Stunde von ihrem Abenteuer zurück sind und der Abspann über den Bildschirm scrollt. Doch durchgespielt ist Burly Men nach dem ersten Durchlauf nicht.

burly_men_at_sea_03
Alternative Entscheidungen lassen die Reise der drei Bärtigen anders verlaufen. Entkommen Ungeduldige einem Walfisch nur in Weinfässern, benutzen Geduldige ihn als Meerestaxi, das ihn samt Schiff zu anderen Orten und Abenteuern führt. Die Erfahrungen aus den vergangenen Durchgängen spiegeln sich in den vollständig auf Deutsch lokalisierten Dialogen wieder, so dass die Anläufe zu einem epischen und Abenteuer verschmelzen. Nicht immer wissen die geschliffenen und unterhaltsamen Dialoge allerdings über die retardierenden Wiederholungen und die behäbige Erzählgeschwindigkeit zu tragen.

burly_men_at_sea_04
Wie auch bei Lumino City oder Superbrothers: Sword & Sworcery EP trieft auch jeder Pixel von Burly Men at Sea vor Hingabe der Entwickler. Der Grafikstil ist in seinem Minimalismus beeindruckend und die mundgemachten Geräusche und Musik ergänzen die ideosynkratische Präsentation. Spielen lassen, will sich Burly Men allerdings nicht so recht. Statt den Spieler zu immer neuen Anläufen zu fordern verprellt es ihn durch Widerholungen. Andere Spielbücher – wie die von Inkle – bieten mehr, aber sind nie so schön.

Rating: ★★★☆☆ 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/PEEs96KrnIY