Test: Endless-A Lost Note (Video)


Hart ist das Leben in der chinesischen Provinz Yunnan. Die Eltern eines fünf Jahre alten Knaben kommen nicht zurück nach Hause und die Dorfbewohner von Yi verspotten den Jungen. Womöglich seien die Erziehungsberechtigten und er ja verflucht. So geht es aufs Land zu Onkel Wang, der sich liebevoll um den Jungen kümmert. Schließlich jedoch macht sich der kleine Held gemeinsam mit seinem Hund Ahuangund auf, die Eltern zu finden. Nach dieser Vorgeschichte schicken Brahma Game den Spieler in Endless-A Lost Note [App Store] in hübsch gestaltetes Abenteuer.


Das große Vorbild der chinesischen Entwickler ist Limbo, an dessen spielerischen Prämissen sie sich abarbeiten. Der kleine Held wird mit dem linken Daumen durch die Landschaft dirigiert und kann hüpfen, klettern sowie Objekte ziehen und schieben. Die meiste Zeit folgt ihm sein kleiner Hund, den er anweisen kann, sich zu setzen. Ähnlich wie in Never Alone dient diese Möglichkeit dem gemeinsamen Auslösen von Schalter, um den Weg versperrende Mechanismen in Gang zu setzen. Allerdings kommt diese Spielmechanik nur sporadisch zum Einsatz.


Die meiste Zeit tappt der kindliche Spieler auf seiner Reise durch ein finsteres Höhlensystem unverhofft in tödliche Fallen. Das Auftreten von Gruben, Herabfallendem und aus dem Boden hervorschießende Pfeile will auswendig gelernt und umgangen werden. So ist Endless-A Lost Note dann auch mehr Plattformer als Knobelei. Allerdings reagiert und bewegt sich die Spielfigur zu langsam, als das Spielspaß aufkäme. Wer möchte, darf am Wegesrand liegende Schätze aufklauben, die Chance diese in Rätsel einzubetten und sich zum Metroidvania aufzuschwingen, verpasst der Titel allerdings.


An vielen Stellen ist nicht ersichtlich, was der Spieler tun muss, um die Spielstufe abzuschließen. Rätsel erfordern häufig Ausprobieren, was kein wertschätzender Umgang mit des Spielers Lebenszeit ist. Auch hinsichtlich der Präsentation gibt es Grund zur Nörgelei: schwarze Balken an den Bildschirmrändern stören das Geschehen, das in Ermangelung von Animationen trotz schöner Beleuchtung statisch und leblos wirkt. Spieler auf der Suche nach einer ansprechenden Limbo-Erfahrung sollten ihre Zeit besser mit Unia and the Burned Village verbringen, das den Spieler mit frischeren Ideen unterhält.

Rating: ★★½☆☆ 

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https://youtu.be/vQWt3ZjVAsw