Artikel: Fataler Umzug


Alle paar Jahre schneckt ein iOS-Gerät jenseits der Grenze der Erträglichkeit. Ein Umzug auf eine aktuellere Geräte-Generation steht an. Alles könnte so einfach sein: Ein Backup erstellen, ein Backup einspielen und an der Stelle weitermachen, an der man aufhörte. Das Alte ist das Neue nur in schön und schnell. – Aber nicht mit Apple.

Ein iTunes-Backup – so dröseln es die Menschen hinter iMazing auf – enthält vieles, aber bei Leibe nicht alles, was sich auf einem Gerät befindet. Allem voran fehlen dem Backup die installierten Apps. Stattdessen sichert das Backup im Wesentlichen einen Katalog der installierten Apps und den zu diesen gehörenden Einstellungen.

Ökonomisch möchte man meinen, hält Apple so die Größe des Backups klein. Fatal – im eigentlichen Wortsinn – denn Apples Rechnung geht nicht auf. Nach dem Einspielen des Backups verbringt das iOS-Gerät eine gute Weile damit, die katalogisierten Apps aus dem App Store zu laden. Dumm nur, wenn diese nicht mehr im App Store verfügbar sind.

Auf Wiedersehen League of Evil 2, auf Wiedersehen Papa Sangre II, auf Wiedersehen Dizzy Bee. Ein Wiedersehen wird es wohl nicht geben. Ruhet sanft.

Verständlich, dass Entwickler es nicht wünschen, Jahre alte Apps zwischen Neuware im Store anzubieten. Zu Tiefst bedauerlich, dass einst zahlende Kundschaft beim Gerätewechsel auch den Zugriff auf geschätzte Apps verliert, die nach wie vor tadellos lauffähig sind.

Pfui Apple, dass die Backups nicht vollständig sind. Pfui Apple, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, Apps zu sichern und diese später wieder einzuspielen. Pfui Apple, dass man mit dem Recycling betagter Geräte den Kanon der Videospiel-Geschichte tilgt.

Wie gesagt: Apple hat keine Ahnung von Games.