Mehr als ein Jahr ist verstrichen, seit Gameloft (@Gameloft_DE) den letzten Teil der Action-Rollenspiel-Serie Dungeon Hunter veröffentlichte. Wie beim Vorgänger setzt man bei Dungeon Hunter 4 [App Store] auf das Freemium-Modell: Jeder darf kostenlos eine Reise nach Gothicus unternehmen und sich den Horden des Bösen in den Weg stellen. Allerdings kehrt man spielerisch zu den Wurzeln der Serie zurück, setzt wieder auf eine Storyline und eine umfangreiche Spielwelt. Zur Wahl stehen dem Spieler Helden aus vier Klassen (Kampferprobter, Schwertmeister, Kriegsmeister und Schildwache), die jeweils über besondere Eigenschaften verfügen. Während das Geschlecht neuerdings wählbar ist, sind die Figurenmodelle vorgegeben. Angesichts der visuellen Opulenz des Titels ist das allerdings zu verschmerzen.
Der selbstgewählte Held erwacht auf dem Schlachtfeld und beginnt sich alsdann durch die Gegner zu schnetzeln – Wraithborne und ORC: Vengeance lassen grüßen. Der Fokus von Dungeon Hunter 4 liegt klar auf Action und davon gibt es reichlich. Mit Hauptwaffen und beeindruckenden Spezialschlägen, die wie in The God’s Rebellion der Energie aus einem separaten Leiste bedürfen, wird den ansehnlichen Horden des Bösen der Garaus gemacht. Überhaupt hat man sich sehr viel Mühe bei der Präsentation gegeben: hochauflösende Texturen, dynamische Kamera, Zoom- und Lichteffekte – Gameloft tischt auf, bis sich die Tafel biegt.
Hinter den Kulissen der Schlacht wartet ein komplexes Ausrüstungs- und Charaktersystem. Schilde, Helme und Waffen lassen sich mit Amuletten aufwerten. Die Fähigkeiten des Helden verbessern, Ausrüstungsgegenstände durch Schmieden verbessern… auch anspruchsvolle Rollenspieler kommen voll auf ihre Kosten. Allerdings werden die Pferdefüße des Freemium-Modells evident: Wie in Real Racing 3 heisst es beim Schmied abwarten oder für bevorzugte schnelle Bearbeitung zahlen und widerstandsfähige Kluft und effektive Bewaffnung – die man aufgrund der schnell widerstandsfähiger werdenden Gegnern dringend benötigt – haben stattliche Preise. Das Motto lautet bald daher grinden oder mit realweltlicher Münze nachkaufen.
Bis die Fingertipps zum Kaufen, Verkaufen, Ausstatten und Zuweisen der Fähigkeiten in Fleisch und Blut übergegangen sind und man die zahlreichen Menüs quasi automatisch bedient, penetriert das Monetarisierungs-Modell den Spieler. Alles in Dungeon Hunter 4 kostet und dauert und sogar auf den Ladebildschirmen liest man von praktischen Einkäufen und Angeboten, die mit einem Tipp in den Shop führen. Selbst wer bereitwillig Geld ausgibt, muss sich immer wieder durch Menüs tippen, um Aktionen gegen Geld zu beschleunigen. Ein Freikaufen ist leider nicht möglich. Schade, denn spielerisch ist Dungeon Hunter 4 ein großer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger und über jeden Zweifel erhaben.
Die Kämpfe sind packend, die Effekte beeindruckend, die Spielstufen zwar linear aber grafisch abwechslungsreich, die Möglichkeiten, Waffen zu erweitern vielfältig. Zudem darf man sich zu zweit im Koop-Modus aufmachen. Dungeon Hunter 4 ist ein wundervoller Titel, doch die Allgegenwärtigkeit der Möglichkeiten zum Geldausgeben geben ihm unnötig einen faden Beigeschmack. Am Ende kann man Dungeon Hunter 4 daher nur denjenigen ans Herz legen, die ein dickes Fell haben, gut ausblenden oder sich fokussieren können. Die jedoch amüsieren sich bestens. Schade, dass man Dungeon Hunter 4 im Gegensatz zu Modern Combat 4: Zero Hour nicht kaufen kann.
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