Während die Untoten in der Comic-Serie von Robert Kirkmann jüngst die 120 Ausgaben voll gemacht haben und die TV-Serie bereits in der viertel Staffel läuft, spendieren Telltale Games (@telltalegames) auch ihrer Videospiel-Interpretation der Zombie-Geschichte eine neue Staffel. Nach den fünf Episoden der ersten Staffel und dem nachgeschobenen und etwas missglückten Einteiler The Walking Dead: 400 Days geht das apokalyptische Abenteuer nun weiter. Walking Dead: The Game – Season 2 [App Store] setzt – wenig verwunderlich – auf Bekanntes und Bewährtes.
Die Gesichte der zweiten Staffel schließt nahtlos an die der ersten an. Die kleine Protagonistin Clementine ist das verbindende Element. Wer die fünf Teile der ersten Staffel gespielt und das Spiel noch installiert hat, darf seine Entscheidungen importieren, die der individuellen Charakterzeichnung dienen sollen. Neulinge führt eine filmische Zusammenfassung in bisherige Ereignisse ein und bisherige Entscheidungen werden zufällig bestimmt. Vorkenntnisse sind daher nicht von Nöten und auch spielerisch holt die erste Episode, All That Remains, den Spieler ganz unten ab.
Spielerisch schickt der Spieler Clementine mit Tippgesten auf engsten Pfaden durch die triste Natur und lässt sie Objekte begutachten und einsammeln. Durch die ultra-lineare Spielführung wirkt der Titel nicht mehr wie ein Adventure, sondern mehr wie ein interaktiver Film. Allerdings wirkt die Engine mittlerweile sehr betagt. Das ehemalige Stilmittel, Figuren vor leblosen Hintergründen agieren zu lassen, langweilt. Ladezeiten und Clipping-Fehler stören die Atmosphäre und wie in der ersten Episode der ersten Staffel finden sich störende Bugs, die allerdings nicht zu Spielabbrüchen führen.
Ähnlich wie in 400 Days weiß die Handlung nicht zu packen. Die Figuren sind teils holzschnittartig charakterisiert, um zu polarisieren – spielerische Tiefe geht anders. So tippt man sich teils lustlos durch einen Titel, der nichts Neues bringt oder wie The Wolf Among Us mit einem unverbrauchten Setting blenden kann. So ärgert denn vor allem Umstand, dass noch immer kein Speichern in der iCloud unterstützt wird und man Spieler nötigt, die keinesfalls speicherarmen Spiele installiert zu lassen, wollen sie in den vermeintlichen Genuss des personalisierten Spielerlebnisses kommen. Einmal schleifen und neu lackieren, bitte.
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