Test: Anomaly Defenders (Video)

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Die Anomaly-Reihe gehört zum Aufwändigsten und spielerisch Besten im Tower-Defense-Genre. Besonders die Andersartigkeit des Spielprinzips – der Spieler musste Konvois, die durch eine von Geschütztürmen bewachte Landschaft rollen, bestmöglich mit Waffen ausstatten – hob die Titel aus der Masse. Mit Anomaly Defenders [App Store] wollen die polnischen 11bit Studios (@11bitstudios) und Chillingo (@chillingo) nun einen klangvollen Schlussakkord setzen. Statt eines in allen Belangen aufpolierten Vorgängers, weicht man mit dem vierten Teil der Saga allerdings von den ausgetretenen Pfaden ab.

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Die größte Neuerung lässt Spieler sich bereits in der ersten der 24 Spielstufen die Augen reiben: Die Rollen wurden getauscht! Statt sich mit dem Konvoi taktisch klug durch Straßenschluchten zu schlängeln, stellt der Spieler entlang verzweigter Wege Geschütztürme auf. Anomaly bietet klassisches Tower Defense und gibt damit sein Alleinstellungsmerkmal auf. So weit das Mineral Carusarium reicht werden auf vorgegebenen Positionen Geschütze gepflanzt, aufgerüstet und repariert, stets in der Hoffnung, die vorrückenden Truppen von der Heimatbasis fernhalten zu können.

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Carusarium gibt durch den automatischen Abbau von Ressourcen und zur Belohnung für den Abschuss feindlicher Einheiten. Die Partien sind daher von hektischem Getippe durchzogen, damit ja kein Carusarium verloren geht. Je höher der gewählte Schwierigkeitsgrad, desto mehr Fähigkeitspunkte darf der Spieler nach einer Partie auf einer verästelten Karte verteilen und so nach und nach mächtigere Türme frei schalten. Zu jeder Zeit lassen sich alle Punkte kassieren und eine andere evolutionäre Route einschlagen, was die Entscheidungen beliebig wirken lässt.

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Im Gegensatz zu den gradiosen Vorgängern, die jeweils lediglich aber immerhin evolutionäre Verbesserungen mit sich brachten, wirkt Anomaly Defenders blass und uninspiriert. Technisch verdient der Titel dank stufenlos zoombarer Grafik, zahlreichen Effekten und sogar iCloud-Unterstützung viel Lob, spielerisch hingegen wird Hausmannskost serviert, die die Köche von Game Hide Studios mit den Kingdom-Rush-Titeln schmackhafter kredenzen. Wie auch bei Sentinel 4 zeigt sich, dass die große Zeit der Tower-Defense-Titel vorbei zu sein scheint. Stagnation auf hohem Niveau.

Rating: ★★★☆☆ 

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https://www.youtube.com/watch?v=2XpCsLSROX0

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