Sasha, Tochter einer Kriegerin und eines Bauern, ist die orientalische Protagonistin des ursprünglich für die PS Vita erschienenen Severed [App Store]. Die Heldin ist vom Pech verfolgt: Nicht nur ihre Familie hat die Gute verloren, sondern auch einen Arm – wie der Name andeutet. So bricht sie auf, zumindest erstere zurückzuholen. Die Guacamelee!-Macher DrinkBox Studios (@drinkboxstudios) mischen Abenteuer, Rollenspiel und Action in einer ansprechend gestalteten und atmosphärischen Spielwelt.
Die ursprüngliche Touch-Steuerung erweist sich auf dem iPad als passend: In der Ego-Sicht manövriert der Spieler Sasha durch die 3D-Welt. Wischgesten mit zwei Fingern lassen ihren Blick um 360 Grad kreisen. Ein Tipp auf die Bildschirmmitte, und die Einarmige schreitet in Sichtrichtung. So erkundet sie Bildschirm für Bildschirm zu sphärischen Klängen ein Areal in Pastelltönen, dessen Stil an The Nightmare Cooperative erinnert, ganz als rennte man durch die Gewölben unter Grimrock – dankenswerterweise wird automatisch kartographiert.
Wann immer Sie absehbar auf Gegner trifft, zieht Sasha ihr Schwert. Wie in King Hunt oder den Fruit-Ninja-Schnetzeleien folgt die Klinge der Heldin den Wischgesten des Spielers. Wie in Infinity Blade lassen sich gegnerische Angriffe durch im richtigen Moment und in der richtigen Richtung ausgeführte Gesten parieren. Spannend wird das Ganze, wenn mehrere Gegner Sarah von unterschiedlichen Seiten angehen. Wer vorbildlich pariert und säbelt, darf den Widersachern schließlich die Gliedmaßen abtrennen und diese zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten einsetzen.
Alles, was Severed zu bieten hat, ist bekannt, aber die Mischung macht’s und das Genre-Potpuri sehr attraktiv. Auch aufgrund der hervorragenden Technik versinkt man schnell in der bezaubernden Spielwelt – allerdings zumindest auf dem iPad in einem durch unnötige Balken sehr beschränkten Bildschirmausschnitt. Dank (zwar jedes Mal händisch anzustoßender) iCloud-Unterstützung kann man sich auch unterwegs forschen- und schnetzelnderdings betätigen, wobei der Titel auch in langen Sitzungen begeistert. Einzig der weitgehend lineare Spielverlauf zeigt, dass noch ein wenig mehr Abenteuer möglich gewesen wäre.
Rating:
https://youtu.be/crEBaBiXvak