Gameclub: Strategien gegen die Appocalypse


Aus vielerlei Gründen sind in den vergangenen Jahren zahlreiche wundervolle Titel aus dem App Store verschwunden. Eine der wesentlichen Ursachen für diese „Appocalypse“ liegt darin, dass Apple – auch (wenn nicht sogar vor allem) aus einem Unverständnis dafür, wie Spieler ticken – bei der Konzeption seines App Stores viele Fehler gemacht hat.

So hat es Apple für seinen Marktplatz nie vorgesehen, Titel auch dann (zumindest für „Besitzer“) im Programm zu halten, wenn Entwickler diese Titel nicht kontinuierlich weiter entwicklen und so gegen die nachträglich aufgestellte Spielregel verstoßen, diese für immer neue Anforderungen zu ertüchtigen – was unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist.

Für einen Entwickler, der einen Titel im App Store anbietet, ist es mit laufenden Kosten verbunden, die App verfügbar zu halten. Hört der Entwickler auf, die Gebühren für die Developer-Mitgliedschaft zahlen, fliegt der Titel aus dem App-Store-Angebot. Vor allem für viele Indie-Entwickler ist das Anbieten der Apps nicht wirtschaftlich. Es geht mittlerweile so weit, dass im Fall von Starceptre von Richard Morgan sogar Spendenaufrufe getätigt werden, damit Titel im Angebot bleiben können, weil die Kosten die Erträge übersteigen.

Dieses Vorgehen geht vor allem zu Lasten von Spielern, die auf dieses Diktum wenig geben, und einfach nach Jahren einst gekaufte Klassiker erneut spielen möchten.

Das Startup GameClub (@GameClub) will den Klassiker-Schwund nicht länger hinnehmen und bemüht sich seit Mitte März 2019 rege darum, „verlorene“ Titel wieder verfügbar zu machen. Im Wochentakt werden bis dato nicht mehr verfügbare Titel aus dem App-Store-Limbo geborgen. GameClub übernimmt für die Entwickler die Ertüchtigung und passt diese Titel an aktuelle Hardware- und Software-Anforderungen an.

Bislang sind auf diesem Wege Perlen wie
Hook Champ
Sword of Fargoal
Chopper 2
Incoboto
aus der Versenkung gehoben werden, von denen man sich im YouTube-Kanal von GameClub ein Bewegtbild machen kann.

Im Zuge eines offenen (Testflight-)Beta-Programms können Interessierte diese Titel kostenlos auf ihre Geräte zurückholen – bar dessen, ob sie diese je gekauft haben. Lies: Kostenlose Klassiker! Dafür reicht eine E-Mail-Registrierung. Das Startup, an Bord ist unter anderem der ehemalige Touch-Arcade-Chefredakteur Eli Hodapp (@hodapp), wünscht sich lediglich, dass Spieler konstruktive Rückmeldung geben, wie die bisher veröffentlichen Titel weiter verbessert werden können.

Wie GameClub sich schließlich finanzieren möchte – sprich, welches Verwertungsmodell hinter den Ambitionen steht – hat das Startup bislang noch nicht erklärt. Doch bis dahin: Kostenlose Klassiker! Und vielleicht (wahrscheinlich) auch bald wieder: Polara